Die Moringapflanze – Anzucht und Pflege
Die Moringapflanze ist ein Laubbaum oder -strauch, deren natürliches Ursprungsgebiet sich von Asien bis Ostafrika erstreckt. Bekannt sind weltweit 13 verschiedene Arten. In ihren Heitmatländern dient das Gewächs hauptsächlich als Nutzpflanze. Man verwendet ihre Inhaltsstoffe in der Medizin, in der Kosmetik sowie in anderen Industriezweigen. Hierzulande ist der Moringabaum vorwiegend als Zierpflanze von Bedeutung. Er lässt sich in der Wohnung sowie unter bestimmten Voraussetzungen im Freien halten. Die Anzucht gelingt über Stecklinge oder über die Aussaat. Dabei gibt es einiges zu beachten.
Ausführliche Videoanleitung (Beschreibung weiter unten)
Den richtigen Standort wählen
Der Moringa gedeiht je nach Art am besten im warmen beziehungsweise feuchtwarmen Klima. Bei der Kultivierung sollte man versuchen, die natürlichen Lebensbedingungen so weit wie möglich zu imitieren. Ganzjährig lässt sich der Moringa ausschließlich in der Wohnung halten. Schließlich benötigt er für ein gesundes Wachstum ständige Temperaturen von mindestens 22 Grad Celsius. Während der warmen Jahreszeit bekommt ihm allerdings auch ein Stand im Freien sehr gut. Dort sollte er vor allzu starkem Wind und vor starker Nässe geschützt werden.
Bei den sukkulenten Arten stellt die Unterbringung in der beheizten Wohnung keine Schwierigkeit dar. Die trockene Luft sind diese gewöhnt. Diejenigen Gewächse, die aus den feuchtwarmen Regionen stammen, benötigen jedoch eine gewisse Luftfeuchtigkeit, damit ihre Blätter nicht vertrocknen. Als Standort eignet sich ein Badezimmer, das mit einem Tageslicht ausgestattet ist oder ein anderer Raum, in dem regelmäßig mit handwarmem Wasser genebelt wird.
Anforderungen an den Boden
Die Ansprüche an das Pflanzsubstrat hängen ebenfalls vom Ursprung der jeweiligen Art ab. Sukkulente Arten vertragen ausschließlich eine abgemagerte Pflanzerde. Man verwendet entweder Kakteenerde oder handelsübliche Blumenerde, die im Verhältnis 1 zu 2 mit Kies gemischt wird. Lediglich in der Phase der Anzucht kommt eine Anzuchterde in Betracht. Arten, die aus den Tropen stammen, fühlen sich in einer handelsübliche Blumenerde* am wohlsten.
Wird Moringa gedüngt? Dünger richtig dosieren
Sukkulente Moringapflanzen benötigen normalerweise keine Düngung. Lediglich zur Blütezeit kann etwas Kakteendünger verabreicht werden. Die aus dem asiatischen Raum stammenden Arten hingegen können regelmäßig gedüngt werden. Man setzt einen handelsüblichen Dünger* für Grünpflanzen ein, dosiert ihn allerdings sparsam. Das Überdüngen würde der Pflanze schaden.
Wasserbedarf mit Fingerspitzengefühl abstimmen
Die wenigsten sukkulenten Moringapflanzen vertrocknen, weil sie zu sparsam gegossen werden. Häufiger kommt es vor, dass man zu viel gießt, so dass die Pflanze von der Wurzel her verfault. Erkennbar sind erste Anzeichen an einem gebogenen Stamm. Das Gießen ist dann unverzüglich ganz einzustellen, bis sich die Pflanze erholt hat.
Die aus dem asiatischen Raum stammenden Moringapflanzen benötigen dagegen eine ständig feuchte Erde, wobei auch hier Staunässe unbedingt vermieden werden muss.
Viel Licht für einige Arten lebenswichtig
Die sukkulenten Moringa-Arten benötigen einen sehr hellen Stand. Viele Arten vertragen selbst einen Platz in der prallen Sonne. Alle anderen Arten sollten ebenfalls hell stehen, jedoch vor der Mittagssonne geschützt werden. Dies lässt sich mit einer Schattierung erreichen.
Anzucht der Moringapflanze
Die Anzucht gelingt bei einigen Arten über Stecklinge. In feuchter Anzuchterde oder im Wasserglas bilden diese schnell Wurzeln. Nach einigen Wochen können sie vorsichtig in Kakteenerde*
umgesetzt werden. Es ist darauf zu achten, dass die empfindlichen Wurzeln nicht beschädigt werden.
Kostengünstiger ist jedoch der Erwerb von Samen. Sie können ganzjährig ausgesät werden, sofern hohe Temperaturen gewährleistet sind. Zuvor sollten die Samen für 1 bis 2 Tage in lauwarmes Wasser gelegt werden, damit sie aufquellen können. Anschließend werden diese in feuchte Anzuchterde gesteckt. Die Keimlinge erscheinen bereits nach 2 bis 3 Wochen. Sind sie kräftig genug, werden sie in Kakteenerde umgesetzt.
Damit die Moringapflanze gut verzweigt, ist es notwendig, die Jungpflanze regelmäßig einzukürzen. Dies sollte geschehen, wenn der Baum eine Größe von etwa einem halben Meter erreicht hat. Man schneidet die Triebe mit einem scharfen und sterilen Messer um ungefähr 10 Zentimeter zurück. Schon bald bilden sich Nebentriebe.
Nützliche Pflanzenteile ernten
Grundsätzlich können alle Pflanzenteile des Moringabaums vollständig verwertet werden. Um die kostbare Zierpflanze zu schonen, erntet man hierzulande lediglich nach Bedarf. Während der Blütezeit entnimmt man einige Blüten, um sie als Gewürz oder alternatives Heilmittel zu verwenden. Die Früchte werden geerntet, wenn sie vollständig ausgereift sind. Sie können frisch verzehrt, zu diversen Speisen verarbeitet oder an der frischen Luft getrocknet werden. Der Trockenvorgang macht die Früchte für einige Zeit haltbar. Die Blätter des Moringabaums lassen sich ganzjährig ernten, auch sie sind schmackhafte Nahrungsmittel, die reich an Vitalstoffen sind.